Fahrenbach

Zunächst stellt sich einmal der Ortsteil Fahrenbach vor.

Das Fahrenbacher Wappen zeigt einen Stier auf dunklem Grund, was in Anlehnung an die bäuerlich geprägte Gemeinde – einst führend in der Rinderzucht - zu sehen ist. Nachdem die Rinderzucht zurückging und die Gemeinde 1975 neu gegliedert wurde, wurde auch ein neues Wappen für die Gesamtgemeinde entworfen. Es zeigt einen roten Wachturm auf gelbem Hintergrund, postiert auf einem grünen Dreiberg. Der Turm verweist auf den Limes, der durch unsere Gemeinde verlief, der Dreiberg steht für die 3 Ortsteile und die Farben gelb und rot für das Badner Land.

Der Ortsteil Fahrenbach wurde erstmals 1306 als Varenbach urkundlich erwähnt. 1474 wurde unser Ort Farnbach genannt. Aus dieser Schreibweise lässt sich auch die Bedeutung des Namens ableiten. So stammt der Name Fahrenbach nicht wie oftmals vermutet vom Farren (Stier), der das Wappen des Ortsteiles ziert und einen Hinweis auf die einstmals stark verbreitete Rinderzucht gibt, sondern er bezieht sich auf das in unserer Umgebung in den Wäldern und am Bach wachsende Farnkraut.

Fahrenbach hatte eine recht komplizierte und wechselvolle Geschichte, was die Besitzverhältnisse angeht. So kam Fahrenbach 1403 in Hirschhorner Besitz, als Hans von Hirschhorn mit Zwingenberg belehnt wird. 1504 kauft Hans von Hirschhorn Zwingenberg zurück, nachdem vorher Pfalzgraf Otto II von Mosbach Zwingenberg erworben hatte und es nach seinem kinderlosen Tod an die Kurpfalz gefallen war. 1728 schließlich wird nach 100jährigem Prozess um das Erbe von Hirschhorn der Familie von Göler dieses zugesprochen, jedoch hatte Heerführer Schenk von Burtenbach das Besitztum erworben und wieder an den kurpfälzischen Hofkanzler Franz Melchior von Wieser verkauft.

Kirchlich war Fahrenbach bis zur Reformation nach Strümpfelbrunn eingepfarrt. Ein Kaplan, der in Schollbrunn seinen Sitz hatte, war als Seelsorger auch für Fahrenbach zuständig, Mutterpfarrei war Neckargerach. Während der Herrschaft von Hirschhorn wurde in Fahrenbach die lutherische Lehre eingeführt und der Ort von Lohrbach aus pastorisiert. Da damals das Motto "Wie der Herr - so die Untertanen" galt, wechselte die Konfession des öfteren, was von den Untertanen meist stillschweigend hingenommen wurde. Die katholische Kirche wurde um 1530 erbaut, der Glockenturm stammt noch aus dieser Zeit. Sie hat den Heiligen Jakob als Patron und wurde 1705 den Katholiken zugesprochen. Zunächst wurde die Pfarrei jedoch nach Lohrbach verlegt, da kein eigenes Pfarrhaus vorhanden war und daher wurde auch nur alle 14 Tage Gottesdienst gehalten. Die neue evangelische Kirche wurde 1826 eingeweiht, das Pfarrhaus der evang. Kirchengemeinde im Jahre 1890.

Im Jahre 1841 konnte der Unterricht im von der evang. Kirchengemeinde erbauten Schulhaus aufgenommen werden. Nach der Einführung der Simultanschule wurden evangelische und katholische Schüler gemeinsam in diesem Schulhaus unterrichtet. Mit dem Bau eines neuen Schlhauses in der Bahnhofstraße im Jahr 1957 konnte das ehemalige Schulhaus zum Rathaus umgestaltet werden. Das neue Rathaus wurde nach einigen Umgestaltungen sowie dem Anbau eines Feuerwehrgerätehauses 1974 eingeweiht, 1997 konnten die Räumlichkeiten durch eine nochmalige Umgestaltung an die geänderten Anforderungen an eine Verwaltung angepasst werden.